A wie Angriff: Mit der neuen A Klasse zeigt Mercedes, dass die Stuttgarter auch anders können. Die bisherige A Klasse war im wahrsten Wortsinn ein Einsteiger-Mercedes, der wegen des bequemen Einstiegs und der erhöhten Sitzposition viele ältere Leute ansprach. Der Neue präsentiert sich als flacher, bulliger und sportlich orientierter Kompaktwagen. Die anvisierten Kunden sollen um die 30 Jahre alt sein und aus dem Lager von Audi A3 und BMW 1er gelockt werden. Preislich startet die A Klasse bei 23 978 Euro für den A 180 mit 1,6 Liter Hubraum und 90 kW/122 PS. Die von uns zum Vergleich gefahrenen Versionen sind der A 200 CDI mit 1,8 Liter Hubraum bei einer Leistung von 100 kW/136 PS zu einem Preis ab
27.786 Euro und der A250 für 36.860 Euro mit zwei Litern Hubraum und 155 kW/211 PS.
Kein Karosserieteil, kein technischer Aspekt wie der doppelte Boden oder die erhöhte Sitzposition hat es aus dem Vorgängermodell in die neuen A Klasse geschafft – mit Ausnahme des Frontantriebs. Sportlichkeit steht bei der dritten Modellgeneration im Vordergrund. So präsentiert der 4,29 Meter lange Fünftürer seine Außenhülle mit einer langen Motorhaube und großem Frontspoiler, schmalen Seitenfenstern und einem Heck mit je einem Auspuffrohr an jeder Seite. Je nach Ausstattungslinie, „Style“, „Urban“ oder „AMG Sport“ verwandeln ein größerer Frontspoiler, breitere Felgen oder eine neue Heckschürze mit Diffusor die A-Klasse zum kompakten Sportsfreund.
Die konzeptbedingte hohe Sitzposition resultierte aus dem bisher doppelten Fahrzeugboden und gehört nun der Vergangenheit an. Die neue A Klasse überzeugt schon beim Platznehmen durch Qualitätsanmutung und viel Liebe zum Detail. Mit diversen Extra-Paketen und Ausstattungslinien kann der Käufer seinen fast schon individuellen Benz gestalten. Neben vielen anderen Dingen gehören zur Serienausstattung: Klimaanlage, elektrische Fensterheber, beheizte und elektrisch verstellbare Außenspiegel, Radio mit Doppeltuner, Zentralverriegelung und die elektronischen Besserwisser „Adaptive Brake“, „Attention Assist“ und „Collision Prevention Assist“. Wie angegossen passen die Sitze mit guter Seitenführung, die sich für alle Fahrergrößen optimal verstellen lassen und auch auf der Rückbank gibt es ein tourentaugliches Platzangebot.
Der Commonrail-Diesel im A 180 CDI dreht ausgesprochen willig und munter hoch. Wenn es sein soll, in 9,3 Sekunden auf 100 km/h und 210 km/h schnell. Wer die neuen Kraftreserven nicht permanent ausprobieren, soll im Schnitt mit 4,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer auskommen. Das Fahrwerk gibt sich komfortabel, die Servolenkung arbeitet direkt und die sechs Gänge lassen sich leicht wechseln.
Etwas mehr Sprit benötigt der Vierzylinder-Turbo des A 250. Im Schnitt genehmigt sich der 155 kW/211 PS starke Motor pro 100 Kilometer 6,1 Liter. Der Motor dreht gierig hoch und zeigt am deutlichsten die neue A-Klassen-Philosophie der sportlichen Auslegung auf. Das installierte Sport-Fahrwerk ist spürbar straffer als die Komfortvariante und lässt Unebenheiten auch spürbar bis in den Innenraum durchdringen, ohne allerdings unangenehm aufzufallen. Die Feinabstimmung des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes hat bei den ersten Ausfahrten nicht ganz überzeugen können.
Drei Ausstattungslinien, jede Menge Ausstattungspakete und Extras und fünf Motoren lassen viele Möglichkeiten bei der Wahl der passenden A-Klasse zu. Das neue Einstiegsmodell von Mercedes erweist sich als siegfähiger Herausforderer für Audi A3, BMW 1er und Co. Mercedes hat mit der neuen A-Klasse den Schritt in eine völlig neue Positionierung gewagt und wird mit Sicherheit neue Kunden gewinnen. Spannend ist, ob auch die zufriedenen Kunden der bisherigen A-Klasse den Weg mitgehen. mid/Jürgen Schramek Bildquelle:Mercedes
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